18. Oktober 2024 Zwickau: Warnstreik im Heinrich-Braun-Klinikum

Für Freitag, den 18. Oktober hatte die Gewerkschaft ver.di zum Warnstreik im Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau aufgerufen.
Am Nachmittag trafen sich Mitglieder unserer Partei, um die Gewerkschafter*innen und Beschäftigte der Klinik in ihrem Arbeitskampf zu unterstützen.

Am späten Freitagvormittag scheint auf dem Gelände des Heinrich-Braun-Klinikums in Zwickau alles wie immer zu sein. Doch der Schein trügt. Bis zum frühen Mittag haben sich mehr als 150 Beschäftigte in die Streikliste der Gewerkschaft ver.di eingetragen. Es ist das erste Mal, dass die Pfleger, Schwestern und Therapeuten des städtischen Klinikums die Arbeit für einen Tag niederlegen. Es geht ihnen um mehr Geld, und das sofort. Sindy Loreth, seit acht Jahren Anästhesieschwester in Zwickau, erklärt, warum sich so viele beteiligen. Jahrelang habe man die Füße still gehalten, obwohl die Arbeit immer mehr wurde. Denn rundherum hat ein Krankenhaus nach dem anderen geschlossen. Die Dienst- und Bereitsschaftssysteme seien nie angepasst worden. Die Krankenstände würden massiv steigen, was die Lage weiter verschärfe. Laut Gewerkschafter André Urmann sollte dann wenigstens die Mehrarbeit anständig bezahlt werden. Darum geht es bei dem Streik. Im Vergleich zu Krankenhäusern in Chemnitz, Görlitz oder Meißen verdienen die Zwickauer Urmann zufolge bis zu 350 Euro weniger im Monat. Die Gewerkschaft fordert daher rückwirkend zum Juli 15 Prozent mehr Lohn. Die Geschäftsleitung stellt bis April 2027 17,5 Prozent in Aussicht, aber stufenweise. „2024 würden wir davon aber keinen Cent bekommen“, ärgert sich Betriebsratsmitglied Thomas Reiter.

(Quelle: Freie Presse 18.10.2024)