22. August 2024 Zwickau: Lesung mit Arne Semsrott und Clara Bünger
Ein Gastbeitrag von Patrick Leonhardt
Heute fand im Café an der Inneren Schneeberger Straße eine eindrucksvolle Lesung und Diskussion zum Buch „Machtübernahme: Was passiert, wenn Rechtsextreme regieren – Eine Anleitung zum Widerstand“ statt. Der Autor Arne Semsrott las aus seinem Werk und diskutierte zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Clara Bünger sowie dem regionalen Kulturbetreiber Matthias Bley über die wachsende Gefahr rechtsextremer Ideologien und den notwendigen Widerstand.
In Zeiten, in denen rechtsextreme Positionen an Einfluss gewinnen und die AfD in Umfragen Rekordwerte erreicht, zeichnet Semsrott in seinem Buch ein düsteres Bild einer möglichen autoritären Machtübernahme. Er warnt eindringlich davor, dass eine solche Übernahme nicht abrupt, sondern schrittweise in „1000 kleinen Schritten“ geschehen könnte. Gleichzeitig zeigt er auf, wie unsere Demokratie verteidigt werden kann und welche Maßnahmen Gewerkschaften, Beamte, die Justiz, Medien und die Zivilgesellschaft ergreifen sollten, um dem entgegenzuwirken. Seine Botschaft ist klar: Jetzt ist die Zeit zu handeln.
Clara Bünger ergänzte die Lesung mit Einblicken aus ihrer parlamentarischen Arbeit und erläuterte bereits eingetretene Entwicklungen sowie die rechtlichen Grundlagen, die diese Veränderungen ermöglichen. Sie verdeutlichte, wie die Bedrohung durch rechtsextreme Strömungen auch auf legislativer Ebene zunehmend spürbar wird.
Matthias Bley brachte eine lokale Perspektive ein und schilderte die Entwicklungen im Kulturbereich von Zwickau. Dabei betonte er, wie wichtig es ist, auch im kulturellen Bereich Widerstand zu leisten und die Werte der Demokratie zu verteidigen.
Die Diskussion wurde durch Beiträge des Publikums bereichert, darunter die bewegende Schilderung von Frank Dittrich, der von beängstigenden Drohungen vor seiner eigenen Haustür berichtete. Solche persönlichen Geschichten verdeutlichten die bedrohliche Atmosphäre, die derzeit in vielen Teilen der Gesellschaft spürbar ist.
Trotz der bedrückenden Themen verließen die Teilnehmer die Veranstaltung gestärkt und zuversichtlich. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Gefahren und die Betonung des Widerstands schafften ein Gefühl der Geschlossenheit und Entschlossenheit, das dem Publikum Mut machte.