2. Halbzeit: Wie weiter mit dem Kampf gegen die Schließung von GKN Mosel? Eine Austauschrunde mit der IGM, GKN-Beschäftigten und Zwickauer Bürgern

Ein Gastbeitrag von Julia Kaiser

Zunächst berichteten einer der Betriebsräte und der zuständige Gewerkschaftssekretär Benjamin Zabel über den erkämpften Sozialtarifvertrag. Kolleg*innen machten deutlich, dass in der Belegschaft ernsthafte Hoffnung darauf besteht, dass sich ein Investor findet und die Produktion unter anderen Vorzeichen in Mosel weitergehen könnte. Es stehen Gespräche mit der Wirtschaftsförderung, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen an, um Zukunftsperspektiven für das Werk auszuloten.

Jakob Springfeld von FFF Zwickau betonte, dass die Klimabewegung in der Region solidarisch an der Seite von Entlassung bedrohten Arbeiter*innen steht. Zahlreiche Gruppen haben ein Solischreiben unterzeichnet, in dem sich für eine Zukunft des Werkes und der tariflich abgesicherten Arbeitsplätze, bestenfalls mit einer ökologischen Produktionsalternative, ausgesprochen wurde.

Lukas Ferrari berichtete von dem Kampf der Ex-GKN-Kolleg*innen aus Florenz (Mehr Infos hier: https://zeitschrift-luxemburg.de/artikel/insorgiamo). Gemeinsam wurde überlegt, was man von dem Kampf in der Toskana lernen kann: Wie wurden in der Toskana wegen der Entlassung Zehntausende auf die Straße gebracht? Welche Perspektiven wurden für das Werk entwickelt? Welche Rolle spielten Wissenschaftler*innen aus der Region? Leider haben die Florentiner mit einem neuen Investor schlechte Erfahrungen gemacht. Dieser gab vor, die Produktion wieder aufzunehmen, dies wurde allerdings nie zur Realität. Derzeit wird ein Crowdfunding in der Toskana für das Werk gestartet, da die Kolleg*innen die Produktion nun selbstverwaltet wieder aufnehmen wollen. Mehr Informationen dazu hier: https://t.me/GKN4FutureDeutschland

Die Situation in Zwickau ist eine ganz andere. Die Rechte ist in der Region und im Betrieb eine ernstzunehmende Kraft und Gefahr. Klimaaktivist*innen stehen nicht alle Beschäftigten offen gegenüber. Es besteht die Angst, dass die Suche nach einer ökologische Produktionsalternative die Suche nach Investoren erschwert, nicht erleichtert. Dennoch will man in Zwickau gemeinsame Ansatzpunkte suchen, denn eines ist klar: Ohne gesellschaftlichen Druck könnte die traditionsreiche „Gelenkwelle Mosel“ bald Geschichte sein.

Besuche von Klimaaktivist*innen und anderen Unterstützerinnen im Werk, eine Reise in die Toskana oder eine gemeinsame Demonstration in Zwickau wurden als mittelfristige Optionen ins Visier genommen.

https://fffutu.re/SolidarischGKN

Infoveranstaltung zu GKN in Zwickau
mikehirsch
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